Was ist Yoga?
Übersetzt bedeutet das Wort Yoga: Einheit.
Klingt ganz wunderbar. Aber wie soll das gehen?
Genau diesen Übungsweg beschreibt das Yoga. Es stellt einen großen Pool an Übungen bereit, die ein Gefühl von Harmonie, Verbundenheit und Glück entstehen lassen. Eigenschaften, die in der Natur des Menschen liegen, die eigentlich jeder einzelne, in seinem Herzen spüren möchte. Unzählige spirituelle Praktiken und Schulen geben verschiede Übungen mit, aber die Motivation diese zu üben, ist oft ein und dieselbe.
Die Antwort auf die Frage, was Yoga eigentlich ist, und was alles mit dazu gehört, gibt Patanjali in seinen Yoga Sutras. Dem Leitfades des Yogas und eines bedeutendsten Yoga Schriften überhaupt. Er beschreibt den Yoga Weg als einen achtgliedrigen Pfad:
Der 8 gliedrige Pfad – Patanjali’s Ashtanga Yoga
1 Yama: ethische Übungen im Umgang mit der Natur und anderen Menschen.
2 Niyama: Übungen für den Umgang mit sich selbst.
3 Asanas: Körperübungen.
4 Pranayama: Atemübungen.
5 Pratyahara: Rückzug der Sinne.
6 Dharana: Konzentration.
7 Dhyana: Meditation.
8 Samadhi: Erkenntnis.
Kein Mensch hat schließlich die ganze Welt für sich alleine, so stellt Patanjali das Prinzip von den Yamas und Niyamas vor. Eine Art Verhaltensregeln im Umgang mit sich Selbst, mit Anderen und der Welt:
Die 5 Yamas – Übungen im Umgang mit Anderen
Ahimsa: Gewaltlosigkeit in Wort, Tat und Gedanke gegenüber jedem Lebewesen.
Satya: Wahrheit und Aufrichtigkeit in Gedanke und Tat.
Asteya: Nicht- Anhaften, Nicht-Stehlen.
Brahmacarya: Reinheit in Gedanke, Wort und Tat, mäßiges Sexuelles Verhalten.
Aparigraha: Nicht-Gierig sein.
Die 5 Niyamas – Übungen im Umgang mit sich selbst
Sauca:Reinheit: körperlich und räumlich.
Santosha: Eigenschaft Glück in jedem einzelnen Augenblick zu spüren.
Tapas: Anstrengung und Disziplin der Praxis nachzugehen.
Svadhyaya: Selbststudium und Selbstbetrachtung.
Ishvarapranidhana: Intuition, Verbindung zum eigenen und höheren Wissen.
Asanas werden geübt um Flexibilität und Stabilität zurück und den Körper zu bekommen. Sie halten gesund und bereiten Körper und Geist auf die Mediation vor. Pranayama hat besondere Effekte auf den körpereigenen Energiehaushalt, den Pranaflow, und natürlich auf den Sauerstoffgehalt im Körper. Sie sind besonders reinigend und stimulierend auf körperlicher, vor allem aber auf geistiger Ebene. Pratyahara, beschreibt den Blick nach Innen. Die Sinne: Schmecken, Hören, Sehen, Fühlen, Riechen, werden oft durch äußerliche Einflüsse stimuliert. Werden sie beruhigt ist der Blick nach Innen wieder möglich. Diese Eigenschaft ist Vorraussetzung für die Meditation. Die letzen drei Glieder beschreiben die Zustände, die beim Üben von Meditation eintreten können. Dharana, ist die Fähigkeit den Geist auf einen Zustand auszurichten. In diesem Zustand, von tiefer Konzentration und Fokus kann Dhyana, Meditation entstehen. Meditation ist in diesem Sinne nichts was getan werden muss, sondern etwas, das passiert. In dem Zustand von Meditation kann dann letztendlich Samadhi, ein Gefühl von Einheit, von unendlichen Glück entsehen.
Wie Du siehst, beschreibt das Yoga soviel mehr als nur körperliche Übungen. Es beschriebt einen Weg vom Umgang mit der Welt, bis zum Gefühl des höchsten Glücks in sich selbst!
Ein kleiner Tip: ganz egal, an welchen Punkt du deiner Praxis gerade bist, weiter machen. Yoga ist ein Übungsweg, der ganz organisch einen Prozess einleitet. Eines führt zum Anderen. Zeit spielt dabei keine Rolle. ‘Übe. Übe. Übe. Und der Rest wird zu Dir kommen.’ Pattabhi Jois.
Viel Spass und alles Liebe!