yogastile

Überblick beliebter Yogastile in Berlin

Das Berliner Yoga-Angebot ist groß: Hatha-, Vinyasa-, Power-, Hot-, Flow-Yoga. Unter all den Möglichkeiten geht der Überblick schnell verloren. Besonders wenn Yoga neu für Dich ist, und Du auf der Suche nach einem für Dich passenden Stil bist.

Um Dir ein bisschen mehr Orientierung zu geben, welche Yogastile gerne in Berlin geübt werden, habe ich hier die beliebtesten aufgelistet, und in Kategorien, Dynamisch, Statisch und Ruhig aufgeteilt.

DYNAMISCHE YOGASTILE
Ashtanga Vinyasa Yoga nach Pathabi Jois
Dieser Stil wurde von Pathabi Jois entwickelt und ist nicht zu verwechseln mit dem Philosophischen Ansatz des Ashtanga Yoga nach Patanjali. Im Ashtanga Yinyasa liegt der Fokus auf den Körperlichen Haltungen. So ist es ein sehr herausfordernder Yogastil in dem die Verbindung von Atem und Bewegung eine große Rolle spielt, (Vinyasa = Verbindung von Atem und Bewegung), sowie der Einsatz von Konzentrationspunkten und die Aktivierung tieferer Muskelgruppen.

Im Mysore Style übst Du eigenständig eine Serie von Haltungen, unterstützt durch individuelle Anleitung und Hilfestellungen vom Lehrer.

Fließend. Kraftvoll. Konzentriert.

Vinyasa Flow Yoga / Power Yoga / Jivamukti-Yoga
Diese drei Stile sind dem Ashtanga Vinyasa angelenht.

In Vinyasa Flow Klassen, die auch hier im Lagoa unterrichtet werden, wirst Du von einem Lehrer durch die Klasse geführt. Der Lehrer folgt gewissen Richtlinien was Struktur der Klasse angeht, ihm sind im Aufbau der Klasse aber wenig Grenzen gesetzt. Ein sehr verbreiteter Yogastil, nicht nur in Berlin.

Fließend. Kreativ. Ausgleichend.

Poweryoga wurde von Brian Kest entwickelt. Ähnlich dem Vinyasa Flow werden die Klassen von einem Lehrer angeleitet. Der Fokus liegt besonders auf den Kraftaufbauenden Haltungen.

Fließend. Sportlich. Kraftvoll.

Jivamukti wurde von Shanon Gannon und David Life entwickelt. Das Besondere an Jivamukti Yoga Klassen ist, unter anderem der Einsatz von Musik, Gesang und einem monatlich, wechselnden Fokus. Der Fokus ist von Shanon und David vorgeschlagen und thematisiert Körperliche -, Spirituelle- oder Philosophische Aspekte des Yogas, die zu Beginn der Klasse besprochen werden.

Musikalisch. Anregend. Aktivierend.

Acroyoga
Acrobatik Yoga. Hier übst Du zu zweit oder zu dritt. Einer fliegt, meistens auf den Füßen seiner ‘Base’, und der Dritte ‘spottet’, sodass auch alles sicher ist. Ein sehr spielerischer Umgang mit der Idee des Yogas. Der Fokus liegt auf akrobatischen, wie auch passiven, entspannenden Dehnungen. Auch die Kultivierung von gegenseitigem Vertrauen und Freude spielen eine wichtige Rolle.

Spielerisch. Kraftvoll. Spirituell auf seine Art.

Weitere Dynamische Yogastile: Hotyoga (Vinyasa Flow bei ca. 38 Grad).

STATISCHE YOGASTILE
Hatha-Yoga
Wie in den Formen des Yoga beschrieben, handelt es sich beim Hatha Yoga um alle körperliche Yoga Haltungen. Heute hat sich aus der Form ein Stil entwickelt, indem oft klassische Haltungen, über einen längeren Zeitraum gehalten werden. Eine Hatha Yoga Stunde ist auch oft durch Atemübungen begleitet.

Statisch. Klassisch.

Iyengar-Yoga
Von BKS Iyengar entwickelt. Er stockte die 84 klassischen Haltungen aus dem Hatha Yoga auf 200 Haltungen auf, illustriert in seinem Buch Licht auf Yoga, mit detaillierter Beschreibung zur Ausführung und Wirkung. In einer Iyengar Yoga Stunde wird oft individuell auf einzelne Schüler eingegangen. Der typische Einsatz von Hilfsmitteln, unterstützt dabei, die statischen Haltungen, korrekt auszuführen.

Statisch. Mit fundiertem Wissen unterrichtet.

Anusara-Yoga
Dieser Yogastil wurde von John Friend entwickelt und lehnt sich ans Iyengar Yoga an. Fokussiert wird besonders die Ausrichtung der Haltungen wie auch das Näherbringen Philosophischer, und Spiritueller Ideen des Yogas.

Inspirierend. Durchdacht. Harmonisch.

Weitere Statische Stile: Forrestyoga, Bikramyoga (26 Haltungen bei ca. 40 Grad).

RUHIGE YOGASTILE
Yin Yoga
Fokus liegt auf Dehnungen in passiven Haltungen. Viele Haltungen sind im Sitzen oder in Rückenlage. Für Menschen mit einer hohen Körperspannung sehr zu empfehlen.

Regenerierend. Beruhigend.

Weitere ruhige Yogastile: Restauratives Yoga.

was ist yoga

Übersetzt bedeutet das Wort Yoga: Einheit.
Klingt ganz wunderbar. Aber wie soll das gehen?

Genau diesen Übungsweg beschreibt das Yoga. Es stellt einen großen Pool an Übungen bereit, die ein Gefühl von Harmonie, Verbundenheit und Glück entstehen lassen. Eigenschaften, die in der Natur des Menschen liegen, die eigentlich jeder einzelne, in seinem Herzen spüren möchte. Unzählige spirituelle Praktiken und Schulen geben verschiede Übungen mit, aber die Motivation diese zu üben, ist oft ein und dieselbe.

Die Antwort auf die Frage, was Yoga eigentlich ist, und was alles mit dazu gehört, gibt Patanjali in seinen Yoga Sutras. Dem Leitfades des Yogas und eines bedeutendsten Yoga Schriften überhaupt. Er beschreibt den Yoga Weg als einen achtgliedrigen Pfad:

Der 8 gliedrige Pfad – Patanjali’s Ashtanga Yoga

1 Yama: ethische Übungen im Umgang mit der Natur und anderen Menschen.
2 Niyama: Übungen für den Umgang mit sich selbst.
3 Asanas: Körperübungen.
4 Pranayama: Atemübungen.
5 Pratyahara: Rückzug der Sinne.
6 Dharana: Konzentration.
7 Dhyana: Meditation.
8 Samadhi: Erkenntnis.

Kein Mensch hat schließlich die ganze Welt für sich alleine, so stellt Patanjali das Prinzip von den Yamas und Niyamas vor. Eine Art Verhaltensregeln im Umgang mit sich Selbst, mit Anderen und der Welt:

Die 5 Yamas – Übungen im Umgang mit Anderen
Ahimsa: Gewaltlosigkeit in Wort, Tat und Gedanke gegenüber jedem Lebewesen.
Satya: Wahrheit und Aufrichtigkeit in Gedanke und Tat.
Asteya: Nicht- Anhaften, Nicht-Stehlen.
Brahmacarya: Reinheit in Gedanke, Wort und Tat, mäßiges Sexuelles Verhalten.
Aparigraha: Nicht-Gierig sein.

Die 5 Niyamas – Übungen im Umgang mit sich selbst
Sauca:Reinheit: körperlich und räumlich.
Santosha: Eigenschaft Glück in jedem einzelnen Augenblick zu spüren.
Tapas: Anstrengung und Disziplin der Praxis nachzugehen.
Svadhyaya: Selbststudium und Selbstbetrachtung.
Ishvarapranidhana: Intuition, Verbindung zum eigenen und höheren Wissen.

Asanas werden geübt um Flexibilität und Stabilität zurück und den Körper zu bekommen. Sie halten gesund und bereiten Körper und Geist auf die Mediation vor. Pranayama hat besondere Effekte auf den körpereigenen Energiehaushalt, den Pranaflow, und natürlich auf den Sauerstoffgehalt im Körper. Sie sind besonders reinigend und stimulierend auf körperlicher, vor allem aber auf geistiger Ebene. Pratyahara, beschreibt den Blick nach Innen. Die Sinne: Schmecken, Hören, Sehen, Fühlen, Riechen, werden oft durch äußerliche Einflüsse stimuliert. Werden sie beruhigt ist der Blick nach Innen wieder möglich. Diese Eigenschaft ist Vorraussetzung für die Meditation. Die letzen drei Glieder beschreiben die Zustände, die beim Üben von Meditation eintreten können. Dharana, ist die Fähigkeit den Geist auf einen Zustand auszurichten. In diesem Zustand, von tiefer Konzentration und Fokus kann Dhyana, Meditation entstehen. Meditation ist in diesem Sinne nichts was getan werden muss, sondern etwas, das passiert. In dem Zustand von Meditation kann dann letztendlich Samadhi, ein Gefühl von Einheit, von unendlichen Glück entsehen.

Wie Du siehst, beschreibt das Yoga soviel mehr als nur körperliche Übungen. Es beschriebt einen Weg vom Umgang mit der Welt, bis zum Gefühl des höchsten Glücks in sich selbst!

Ein kleiner Tip: ganz egal, an welchen Punkt du deiner Praxis gerade bist, weiter machen. Yoga ist ein Übungsweg, der ganz organisch einen Prozess einleitet. Eines führt zum Anderen. Zeit spielt dabei keine Rolle. ‘Übe. Übe. Übe. Und der Rest wird zu Dir kommen.’ Pattabhi Jois.

Viel Spass und alles Liebe!

unnamed

Om – ein Klang mit einer Fülle und Tiefe an Bedeutung. Ganz schwer, in ein bis zwei knackigen Sätzen, bevor es in der Yogaklasse ertönt, zu erklären. Und doch ist es so wertvoll, zu wissen, was dieses kleine Wort für eine große Wirkung hat.

‚Om – der Klang des Universums‘
‚AUM- von Illusion zu Bewusstsein‘
‚Om –  Ein göttlicher Funke, der uns alle verbindet‘

Klingt ganz schön aber nicht wirklich einleuchtend?

Besonders in den letzten Wochen habe ich den Klang des Oms, sooft genutzt, wie noch nie zuvor! Bei Dschungelspaziergängen oder mitten in der Nacht in meinen Bungalow, der ganz gern mal von allen möglichen Tierchen besucht wird. Warum ich genau in diesen Momenten Om gesungen habe, möchte ich Dir hier etwas genauer erklären.

Achtung: Es wird Hippie-mäßig!

Manchmal hörst Du anstelle von Om, AUM. Im Grunde ist es ein und dasselbe. Das O bildet sich aus den Klängen A und U. Versuch mal. AAAAAAA oooooo UUUUU. Im Übergang vom A zum U entstehet das O. So sind A und U eigentlich nur die Komponenten von dem was eigentlich rauskommen soll: Om!

In der yogischen Vorstellung besteht jegliche Materie, alles was du sehen und anfassen kannst, aus Energie. Diese Idee wird übrigens auch von moderner Wissenschaft bestätigt. Einfach ausgedrückt, entsteht Energie durch Vibration, durch Bewegung. Und Vibration entsteht durch Klang, durch Sound. Wenn Du Dich einmal auf eine Bassbox setzt, spürst Du, was ich meine. Klang vibriert oder lässt vibrieren! Ist gerade keine Bassbox in Deiner Nähe, dann schau mal dieses Video.

Om ist der heiligste aller Klänge. Er war da bevor alles entstand. Und er ist immer noch da, und zwar überall. Om ist der Klang von universeller Energie. Kommen alle Klänge des Universums zusammen, ist Om zu hören. Im yogischen Sinne, entspringt alles lebende aus genau einer Quelle. Und ein Tropfen dieser Quelle, wird jedem Lebewesen mitgegeben. Dieser Tropfen stellt eine Verbindung zur Quelle her, es hat die selben Informationen. Und gleichzeitig ist jeder Tropfen mit jedem mit anderen Tropfen verbunden. Om repräsentiert den Tropfen, wie auch die ganze Quelle. Die Quelle ist das unendliche Wissen des Universums, wahres Bewusstsein, absolutes Glück, der Raum unendlicher Möglichkeiten.

Ich habe dich gewarnt. Die Idee ist Hippie-dippie und auch sehr verwirrend. Wenn du gerade nur noch Bahnhof verstehst, ist das ok!

Für den Verstand ist das Konzept von Unendlichkeit schwer zu greifen. Die Idee von Anfang und Ende gefällt ihm besser.

Om ist ein Sound, der allen Lebewesen bekannt ist. Ein Klang, der eine friedliche Weite entstehen lässt. Ein Sound, der Dich beruhigt, wie auch alles lebende um Dich herum, der Dich verbindet, mit dem Raum unendlicher Energie. Und es funktioniert. Mein Om Gesang hat auf jeden Fall Fledermäuse, Ochsen, Spinnen, Frösche, Skorpione und mich selbst äußerst beruhigt! So kann ich Dir das Singen von Om nur ans Herz legen.

Um tatsächlich zu erfahren, dass das Om immer und überall da ist, ziehen Yogis sich in Höhlen zurück. Sie gehen an Orte, die eine tiefe Stille haben. Wo kein Wind, kein Tierchen und keine Menschenseele zu hören ist. In tiefer Meditation ist auch der eigene Geist nicht mehr zu hören, dies sind die Momente in der das Om von überall zu hören und zu spüren ist.

Ich hab in nächster Zeit nicht vor in eine Höhle zu gehen und du wahrscheinlich auch nicht. So funktioniert das Om auch wunderbar im Wohnzimmer oder an einem ruhigen Fleckchen in der Natur.

Ein kleiner Tipp auf den Weg: Experimentiere ein bisschen mit diesem wundervollen Klang und bringe die Bedeutung in Deine eigene Erfahrung. Ob in der nächsten Yogaklasse, im nächsten aufregenden Moment oder in Deiner persönlichen Yogapraxis. Ich singe Om gerade jeden morgen für einige Minuten und konzentriere mich auf Klang, Vibration und Energie. Probier’s mal aus!

Om shanti, shanti, shanti*